(© Melanie Vogel) Dankbarkeit – eine Bestätigung von Gutem – kann erheblich zur Verbesserung unserer geistigen und körperlichen Gesundheit beitragen. Sie ist eine Anerkennung, dass es Gutes in unserem Leben gibt und dass die Quellen dieses Guten oft außerhalb von uns selbst liegen.
Was ist dankbarkeit?
Dankbarkeit ist eine beziehungsstärkende Emotion, die uns zeigt, wie und dass wir durch andere unterstützt und bestätigt werden. Sie wird auch als ein „moralisches Gedächtnis der Menschheit“ bezeichnet, weil sie uns ermöglicht, gemeinsame Erfahrungen zu personalisieren und einen tieferen Sinn in alltäglichen Ereignissen zu finden.
Wie beeinflusst Dankbarkeit unsere Gesundheit?
Die Wissenschaft hat zahlreiche Beweise dafür gesammelt, dass Dankbarkeit auf vielfältige Weise positive Effekte auf unser Wohlbefinden hat – sowohl auf geistiger als auch auf körperlicher Ebene.
Dankbarkeit fördert die psychische Gesundheit – auch in Krisenzeiten
Studien zeigen, dass das Ausdrücken von Dankbarkeit besonders in schwierigen Lebensphasen oder persönlichen Krisen von Vorteil ist. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2015 bestätigt, dass z.B. das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs die Gesundheit signifikant verbessert. Dies zeigt, dass Dankbarkeit nicht nur für geistig gesunde Menschen nützlich ist, sondern auch für diejenigen, die mit Depressionen oder Ängsten kämpfen.
Dankbarkeit wirkt positiv auf das Gehirn und den Körper
Bereits 2008 zeigten die ersten fMRT-Scans, dass Dankbarkeit mehrere Hirnregionen aktiviert, darunter Belohnungszentren und den Hypothalamus. Der Hypothalamus spielt eine Schlüsselrolle bei der Freisetzung von Hormonen, die Stoffwechsel und Stress regulieren. Die daraus resultierenden Vorteile – besserer Schlaf, gesünderes Essverhalten und reduzierte Stresslevel – tragen zu einer besseren körperlichen Gesundheit bei. Eine weitere Studie von 2015 der University of Southern California fand heraus, dass Dankbarkeit die Aktivität in Hirnregionen steigert, die mit moralischer Kognition, Werturteilen und Empathie zusammenhängen (z. B. der anteriore cinguläre Cortex und der mediale präfrontale Cortex). Dankbarkeit verbessert so nicht nur unser allgemeines Wohlbefinden, sondern auch unsere Entscheidungsfähigkeit.
Dankbarkeit als langfristige Praxis
Die Vorteile der Dankbarkeit sind keine kurzfristige Lösung, sondern entfalten sich über Zeit. In der erwähnten Studie mit Dankbarkeitsschreiben dauerte es Wochen, bis die positiven Auswirkungen deutlich wurden. Dies unterstreicht, dass Dankbarkeit am besten als langfristige Gewohnheit in den Alltag integriert werden sollte.
Interessanterweise zeigten weitere fMRT-Studien, dass Menschen, die regelmäßig Dankbarkeit praktizierten, eine größere Sensibilität in den Hirnregionen entwickelten, die mit Lernen und Entscheidungsfindung verbunden sind. Dies führte nicht nur zu einem gesteigerten Wohlbefinden, sondern auch zu großzügigeren und altruistischeren Handlungen gegenüber anderen.
Fazit Dankbarkeit ist mehr als nur ein Gefühl
Die Wissenschaft zeigt deutlich, dass Dankbarkeit weitreichende Vorteile für Körper und Geist hat. Sie stärkt Beziehungen, verbessert die psychische Gesundheit, fördert bessere Entscheidungen und trägt zu einem gesünderen Lebensstil bei. Besonders in stressigen Zeiten kann Dankbarkeit helfen, unseren Fokus auf das Positive zu lenken und unsere Widerstandsfähigkeit zu stärken. Um die positiven Effekte voll auszuschöpfen, sollten wir Dankbarkeit als tägliche Praxis in unser Leben integrieren. Ob durch das Schreiben eines Dankbarkeitstagebuchs, das Formulieren von Dankbarkeitsbriefen oder einfach durch das bewusste Wahrnehmen von Momenten des Glücks – jede kleine Geste zählt.